Laut Handelsblatt hat der ADAC, der in den letzten Monaten immer wieder durch Skandale Schlagzeilen machte, eine Werbekampagne in Millionenhöhe zur Wiederherstellung seiner angeschlagenen Reputation in Auftrag gegeben. Der ADAC selbst hält sich diesbezüglich bedeckt. Den Zuschlag für die imageverbessernde Kampagne erhielt die Werbeagentur Mediaplus, eine Tochter der Serviceplan, die unter anderem die Lufthansa und BMW promotet. Die TV- und Radiospots werden nach der ADAC-Hauptversammlung am 7. Mai gesendet. Insbesondere der Pannendienst für Autofahrer soll mithilfe dieser Werbespots in ein positiveres Licht gerückt werden.
Wie kürzlich bekannt wurde, steht der ehemalige Kommunikationschef des ADAC, Michael Ramstetter, im Verdacht, die Abstimmungen bei der Verleihung des „Gelben Engels“ schon seit Jahren manipuliert zu haben. Da seit dem ersten Eklat Anfang dieses Jahres die Skandale um den größten deutschen Automobilclub nicht abreißen und die Zahl der ADAC-Mitglieder mittlerweile um fast 300000 geschrumpft ist, bemüht man sich dort um aktive Schadensbegrenzung.
Parallel zur Werbekampagne läuft der interne Umstrukturierungsprozess auf Hochtouren: Es gibt seit kurzem eine neue Geschäftsführung und einen Beirat, der aus Mitgliedern verschiedener Wirtschaftsbranchen besteht. Außerdem soll eine Anwaltskanzlei über die Einhaltung der unternehmerischen Regeln innerhalb des Automobilclubs wachen. Zur Verbesserung des angeschlagenen Images in der Öffentlichkeit soll auch die Kooperation mit der CNC – Communications & Network Consulting, einer strategischen Unternehmensberatung, beitragen.
Um das Vertrauen der Autofahrer in die „Gelben Engel“ wiederherzustellen, plant der Automobilclub, die wirtschaftlichen Tätigkeiten von den Vereinsaufgaben zu trennen. Mit dieser Interessenkonflikte faktisch ausschließenden Maßnahme und einer Neu-Definition der Strukturen, Leistungen und Produkte des angeschlagenen Automobilclubs sind momentan sieben interne Arbeitsgruppen beschäftigt, die ein umfangreiches Reformpaket erarbeiten, das bei der nächsten Mitgliederversammlung Ende des Jahres abgesegnet werden soll.