Das Prinzip ist so einfach wie erfolgsträchtig: Auch die Elektronikhandelskette Media-Saturn setzt zunehmend auf Eigenmarken. Die Gründe liegen auf der Hand. Einerseits lässt sich so hervorragend jeglicher Preisvergleich ad absurdum führen. Schließlich ist es nicht möglich einen günstigeren Preis zu ermitteln, wenn ein Produkt exklusiv durch einen einzigen Händler vertrieben wird. Andererseits ist der getriebene Aufwand zur Erzeugung der Eigenmarke überschaubar. Es genügen geringe Anpassungen eines Gerätes durch einen Auftragshersteller und selbiges kann mit einer einzigartigen neuen Produktbezeichnung versehen werden. Längst ist die Zeit vorbei in der der Verbraucher ausreichend Zeit und technisches Verständnis hat, um dann noch ein alternatives Produkt zu finden und bezüglich seines Preis-Leistungsverhältnisses zu vergleichen.
Oftmals werden sogar mehrere Eigenmarken in identischen Produktkategorien angeboten. MediaMarkt vertreibt beispielsweise unter der Bezeichnung ok. Haushaltswaren im unteren Preissegment, während unter der Bezeichnung KOENIC gleiche Produkte für die besser betuchte Kundschaft feilgeboten werden. Neben dem Direktvertrieb dieser Produkte über das Internet ist die Handelskette exklusiv zum Vertrieb berechtigt.
Es lassen sich hiermit Rückschlüsse auf die Marketing-Strategie ziehen. In Zeiten des Internethandels und vor dessen weiter wachsender Bedeutung ist ein wichtiger Strategieschwerpunkt einen bestimmten Artikel zum kleinsten Preis anbieten zu können. Eine alternative Taktik führt über eine möglichst hohe Breite des Sortiments, so dass jenen Kunden, die weniger auf den Preis achten, in jedem Fall entsprochen werden kann. Die Strategie der Eigenmarken vereinbart diese beiden Schwerpunkte auf vorzügliche Weise. Das wesentliche Ziel all dieses Aufwandes ist freilich die weitere Steigerung der Umsatzzahlen.
So folgt die Elektronikkette ihrer eigenen in 2010 beschlossenen Roadmap, nach der ein Umsatzanteil von 5 % durch Eigenmarken angestrebt werden sollte. Dieser Wert ist mit den derzeit 0,8 % Umsatzanteil noch nicht erreicht, und so erwarten wir auch für die Zukunft einen weiter wachsenden Anteil von Eigenmarken im Sortiment der Elektronik-Discounter. Man folgt hierbei dem Beispiel anderer Unternehmen, etwa der Metro-Tochter Real: Hier machen die Eigenmarken bereits 13% des Umsatzes aus.