Im Geschäftsjahr 2012 hat die Bahn den höchsten Konzerngewinn seiner Geschichte verbuchen können. Mit einem operativen Betriebsergebnis von 2,7 Milliarden Euro fuhr die Bahn im Vergleich zum vorherigen Jahr 400 Millionen Euro mehr ein. Die gestiegenen Beförderungszahlen haben sich aufgrund geringer Instandhaltungskosten und besser ausgelasteter Züge deutlich im Gewinn niedergeschlagen. Insgesamt stieg die Passagierzahl 2012 um rund fünf Prozent; der Gewinn im Fernverkehr erhöhte sich sogar auf das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr, rund 364 Millionen Euro. Schockierend die Meldung, dass Bahnkunden und Vielfahrer schon bald mit der Weitergabe sensibler Reisedaten rechnen könnten. Der bundeseigene Konzern plane in Zukunft die gesammelten Fahrgastinformationen von Vielfahrern an Unternehmen zu vermarkten und mit den Daten Geld zu verdienen. Bestätigt wird diese Vermutung vor allem in den Vertragsbedingungen von neuen BahnCard-Inhabern. Neue BahnCard-Kunden würden mit Vertragsabschluss die Weitergabe an Drittunternehmen akzeptieren und müssten zudem der Sendung von individuell zugeschnittenen Werbeangeboten beistimmen. Die Bahn erhebe für die geplante bedarfsgerechte Werbung sensible Daten ihrer Kunden. Neben Start- und Zielbahnhof, würden der Fahrkartenpreis, die Wagenklasse und die Verkaufsstelle intern gespeichert. Die gesammelten Informationen von Vielfahren würden laut SPIEGEL-Informationen an Versicherungen, Banken und Fastfoodketten verkauft werden. Datenschützer sehen bereits jetzt einen Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz.
Die Konzernführung dementierte diese Vorwürfe in einer eigens berufenen Pressekonferenz. Die Bahn gebe „bislang keinerlei Kundendaten zu Marketingzwecken an Dritte weiter und plant dies künftig auch nicht […]“. Ergänzend fügt die Bahn hinzu, dass jedem BahnCard-Inhaber das Recht frei stehe ,der Nutzung sensibler Daten zu widersprechen. Die Bahn halte sich in jedem Fall an die Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes. Inwieweit sich die Bahnführung in Zukunft an diese Versprechen halten wird, ist fraglich! Sicher ist jedoch schon heute, dass der Bahnkonzern mit dieser Marketingstrategie die Nerven geplagter Bahnkunden weiter strapaziert.